Europameisterschaften
im rumänischen Targu Mures 2023
Im Zeitraum vom 28.05. bis
04.06.2023 veranstaltete der internationale Sportverband für Blinde und
Sehbehinderte (IBSA) die 22. Europameisterschaften im Parakegeln der Sektion
Classic. Austragungsort war in diesem Jahr das rumänische Targu Mures.
Deutschland war hierbei durch zwei Sportler/in des Magdeburger SV 90, drei
Sportlern/innen vom ESV Lok Chemnitz und einer Sportlerin vom ESV Lok Dresden
vertreten.
Da der Deutsche Behindertensportverband nur 6
Sportler/innen entsendete, gab es für die Deutschen nur Möglichkeiten in der
Einzelwertung und Mixt-Tandem-Konkurrenz Medaillen zu erringen. Als erste
Deutsche Starterinnen gingen Christine Schoffer (Dresden) und Judith Dolny
(Chemnitz) in der Kategorie der blinden Damen an den Start und erspielten 475
bzw. 493 Holz und konnten sich als Vierte bzw. sechste für die Finalrunde
qualifizieren. In der Gruppe der praktisch blinden Damen gingen für Deutschland
Gabriele Behrendt (Magdeburg( und Adelheid Dörfert (Chemnitz) auf die Bahn, aber
leider gelang es ihnen mit 524 Holz bzw. 555 Holz nicht die gezeigten
Trainingsleistungen abzurufen und verpassten das Finale als Achte bzw. Neunte.
In der Gruppe der blinden Herren gingen mit Tilo Behrendt (Magdeburg) und Frank
Grunert (Chemnitz) gleich zwei heiße Eisen ins Rennen. Tilo Behrendt und Frank
Grunert schafften es ihr Leistungsniveau abzurufen und zogen mit 566 bzw. 606
Holz als Vierter bzw. Erster in die Finalrunde ein.
Am Freitag, den 02.06.2023 wurde dann die
Mixt-Tandem-Konkurrenz ausgetragen, hier waren die Deutschen nur in der Gruppe
der Blinden dabei, aber dann gleich mit zwei starken Teams. Deutschland I
(Christine Schoffer und Tilo Behrendt) bekamen es im Viertelfinale mit der
slowakischen Vertretung zu tun und konnten dieses für sich entscheiden.
Deutschland II (Judith Dolny und Frank Grunert) hingegen, konnten sich gegen
Polen II erst im dritten Stechen durchsetzen. Durch Lospech trafen die beiden
deutschen Teams nun schon im Halbfinale aufeinander, aber so war wenigstens
schon eine Medaille sicher. Deutschland I (Christine und Tilo) konnten die erste
Bahn für sich entscheiden verloren aber dann die zweite gegen Judith und Frank
(Deutschland II) und es kam zum Stechen. Hier musste jeder noch eine Kugel
spielen und das Team mit mehr gefallenen Kegeln würde in das Finale einziehen.
Hier setzten sich mit 14 Hölzern das Team Deutschland I (Christine und Tilo)
gegen 11 Kegel vom Team Deutschland II (Judith und Frank) durch. Im Spiel um
Platz drei ließ das Team Deutschland II nichts mehr anbrennen und setzte sich
gegen das kroatische Team durch und holte sich die Bronzemedaille. Deutschland I
musste im Finale gegen das sehr starke Team Polen I antreten und setzte sich
hier überraschend souverän durch und holte den Europameistertitel.
Am Samstag wurden dann die Finalspiele in der
Einzelwertung ausgetragen und hier waren dann Judith Dolny und Christine
Schoffer in der Gruppe der blinden Damen für Deutschland vertreten und hofften
auf eine Steigerung gegenüber dem Vorkampf. Dieses gelang insbesondere Christine
Schoffer, die mit 569 Holz der Konkurrenz das Nachsehen gab und einen weiteren
Titel für Deutschland holen konnte. Auch Judith Dolny gelang eine Steigerung und
spielte 509 Holz und sicherte sich den vierten Rang. In der Kombinationswertung
aus Vorkampf und Finale gewann Christine Schoffer mit insgesamt 1044 Holz mit
Silber eine weitere Medaille für Deutschland und Judith Dolny wurde mit 1002
Holz Vierte. In der gleichen Gruppe der Herren wollten Frank Grunert und Tilo
Behrendt nachziehen und weiteres Edelmetall für Deutschland erkämpfen. Frank
konnte hier 579 Holz und Tilo 557 Holz erspielen und holten Silber und Bronze.
In der Kombiwertung wurde Frank dann noch mit 1185 Holz Vizeeuropameister und
Tilo mit 1123 Holz Vierter.
Mit insgesamt sieben Medaillen im Gepäck dürfte der
Deutsche Behindertensportverband (DBS-NPC) wohl nun endlich alle Zweifel an der
Teilnahme von Deutschland an diesen Meisterschaften verlieren und in Zukunft die
geforderten Normen nicht mehr so hoch ansetzen und somit auch wieder
Möglichkeiten der Teilnahme im Mannschaftswettbewerb schaffen.